Wo Hebezeuge und Krananlage von J.D. Neuhaus gewartet und repariert werden, braucht es die passende Ausstattung
Wenn es um pneumatische und hydraulische Hebezeuge und Krananlagen geht, ist der Name J.D. Neuhaus am Markt eine feste Größe. Der weltweit führenden Hersteller steht für Produkte, die unter anderem „engineered for extremes“ also für extreme Einsatzbedingungen gebaut sind. Kunden weltweit verlassen sich auf dieses Leistungsversprechen des Maschinenbauers. Doch was passiert, wenn die mitunter gigantischen Hebezeuge zur Wartung oder Reparatur müssen? Im neu eingerichteten Servicecenter wurden daher Arbeitsplatzsysteme aus dem Hause KRIEG eingerichtet. Die Werkbänke halten bis zu zwei Tonnen Tragkraft aus.
Unter schwierigsten Bedingungen auch große Lasten bewegen – damit befasst sich die J.D. Neuhaus GmbH & Co. KG mit Stammsitz in Witten im Südosten des Ruhrgebietes. Seit nunmehr 275 Jahren kümmert sich das Unternehmen um das Spezialgebiet der Fördertechnik – und will jeden Tag sein Können nicht nur unter Beweis stellen, sondern auch steigern. Die Dinge immer etwas besser zu machen, als sie sein müssen – dieses klare Ziel hat die gesamte Mannschaft stets vor Augen. „Das ist unsere ganz eigene, tief verinnerlichte Norm für beste Qualität. So arbeiten wir hier alle. Denn nur so können wir Hebezeuge entwickeln und produzieren, die weltweit einzigartig sind und die selbst den härtesten Einsatzbedingungen Jahrzehnte lang standhalten“, so das Statement des geschäftsführenden Gesellschafters Wilfried Neuhaus-Gallade. „Wir sind im 21. Jahrhundert zum Weltmarktführer aufgestiegen, weil Tradition für uns eben nicht heißt, sich an alte Lösungen zu klammern. Im Gegenteil: Wir denken weiter, sind fortschrittlich und finden neue Lösungen. Stillstand ist für uns ein Fremdwort.“
Ob in der Schiffswerft, auf der Bohrinsel, in der der chemischen oder Nahrungsmittelindustrie: simple und zugleich höchste Anspruch werden an ein Hebezeug oder eine Krananlage von J.D. Neuhaus gestellt. „Bei uns geht es nicht darum, in einem bestimmten Augenblick kurz mal in Bestform zu sein“, weiß Serviceleiter Rüdiger Doll. Permanente Exzellenz – das gehört zur Firmenphilosophie. „Wir wollen die Besten sein – in der technischen Entwicklung, aber auch bei der Kundenorientierung.“ Damit das auch insbesondere im Service gelingt, wurde die Serviceabteilung einem kompletten Modernisierungsprozess unterzogen. „Der Bedarf hat sich zunehmend herauskristallisiert – denn genau im Service liegen Potenzial und Zukunft.“ Mit Dienstleistungen wie Montage, Inspektion, Wartung oder Kundenschulungen rundet das Unternehmen das Service-Angebot ab.
Mockup aus Leichtbaumaterialien
Also wurden zur Gestaltung der neu gegründeten Serviceabteilung eigene Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt. Darin fanden sowohl ein Verwaltungs- als auch Trainingsbereich sowie verschiedene Arbeitsplätze und zwei Hallenkräne ihren Platz. Um die alltäglichen Vorgehens- und Arbeitsweisen zu berücksichtigen und genau nach den Bedürfnissen der Mitarbeiter alles einzuteilen und einzurichten, wurde das Team in den Prozess von Anfang an mit eingebunden. In den Räumen wurde aus Leichtbaumaterialien ein so genanntes Mockup gemacht – also ein maßstäbliches Modell, um die Realität bereits im Vorfeld abzubilden. Doll: „Auf einem Plan sieht immer alles ideal aus. Also haben wir versucht, die Einteilung und Ausstattung zu simulieren, um vorausschauend Fehler zu vermeiden.“ Die Attrappen wurden mal dahin und mal dorthin geschoben, die Arbeitsprozesse simuliert und die internen Wege nachempfunden.
„Wir entwickelten ein Zielbild für die Ausstattung und traten damit an zwei Firmen heran – die Experten von KRIEG haben gleich verstanden, was wir wollen und brauchen“, sagt Doll. Wie soll die Werkbank aussehen? Wie stellen sich die Mitarbeiter die Arbeitsfläche vor? Welches Ordnungssystem wäre ideal? Und wie lassen sich am einfachsten die auf dem Server abgelegten Skizzen und technischen Zeichnungen der Produkte zugänglich machen? Nach den Wünschen und Vorstellungen des Teams kamen die Spezialisten von KRIEG mit der Firma J.D. Neuhaus ins Gespräch. Es wurden Diskussionen geführt, Vorschläge unterbreitet und der fachliche Input beigetragen. „Es ging nicht darum, unsere Ideen 1:1 umzusetzen, sondern daraus das Optimum für uns zusammenzustellen“, erinnert sich Doll an die Anfänge der Zusammenarbeit mit KRIEG. Anhand von Zeichnungen, CAD-Entwürfen und Stücklisten fiel die Entscheidung dann auf das Arbeitsplatzsystem PROFIPLAN.
Zuverlässigkeit und Stabilität bei dynamischer Krafteinwirkung
Permanente Funktionsfähigkeit. Hervorragende Performance. Und langlebige Güte. Das sind die Ansprüche, die J.D. Neuhaus stellt. Das gilt für die eigene Produktion von Hebezeugen und Krananlagen genau wie für Produkte und Dienstleistungen anderer Experten. Daher sollten die Werkbänke von PROFIPLAN und die Ausstattung von KRIEG den relevanten Kriterien wie unbedingte Zuverlässigkeit und hohe Stabilität bei dynamischer Krafteinwirkung entsprechen – und somit dem Anspruch und dem Verständnis von Qualität, wie es bei die J.D. Neuhaus auch täglich gefordert wird. Schnelle Montage und Umrüstung, werkzeuglos steckbare Zubehör-Komponenten und Funktionalität dank voller Raum-Ausnutzung waren ebenfalls positive Aspekte des Werkbanksystems. Doll: „Hier werden schwere Motoren abgelegt. Daher muss der Arbeitsplatz echt was aushalten und darf nicht zusammenbrechen.“
Ob Druckluft-Hebezeuge oder Hubwerke, ob Krananlagen oder Kran-Kits, ob Hydraulik-Hebezeuge: Die Hebezeuge aus dem Hause J.D. Neuhaus können Lasten von 125 Kilogramm bis 100 Tonnen heben. Die verschiedenen Gerätetypen sind in ihrem Bauraum sowohl recht kompakt und handlich als auch mehrere Tonnen schwer. Gerade für den Einsatz in explosionsgefährdeten Bereichen und unter härtesten Bedingungen müssen die sicherheitsrelevanten Produkte komplexe Sicherheitsanforderungen konstant einhalten. Alle Hebezeuge müssen in Deutschland einer jährlichen Überprüfung unterzogen werden, manche brauchen eine Reparatur, Wartung oder eine Generalüberholung. Das passiert mitunter bei den Kunden vor Ort weltweit – und in vielen Fällen eben auch im Stammwerk. „Wenn es sich um sehr große Hebezeuge handelt, werden sie in unserer Serviceabteilung komplett zerlegt, in den Einzelteilen überprüft, gereinigt, bei Bedarf mit neuen Teilen ausgestattet, zusammengebaut und dem Kunden wieder zugeführt“, erklärt Doll den Arbeitsprozess. Pro Jahr werden im Haus 250 Hebezeuge begutachtet und bearbeitet. Ein großes Hebezeug besteht aus bis zu 150 Einzelteilen, die an der Werkbank bearbeitet werden. „Dafür braucht es Ablagefläche und ein cleveres Sortiersystem, um alles gewissenhaft begutachten zu können.“
Stimmiges Gesamtkonzept
Eingerichtet wurden neben vier großflächigen PROFIPLAN Werkbänken auch für jeden Mitarbeiter entsprechende Schränke, jeweilige Zusatztische für die Montage, Werkzeugleisten, Druckluftzuleitung und Ablageflächen für beispielsweise die Fettpresse. Die Werkbänke sind manuell höhenverstellbar. Doll: „Unsere fünf Mitarbeiter im Service sind nicht ständig präsent, sondern eben auch im Außeneinsatz. Die Höhenverstellung brauchen wir nicht automatisch vorzunehmen, sondern dann, wenn es tatsächlich gebraucht wird.“ Die gesamte Gestaltung des Servicecenters mit den verkürzten Wegen, den eliminierten Laufwegen, den ergonomischen Aspekten, den verschlankten Abläufen und den optimalen Greifräumen wird von den Mitarbeitern goutiert. „Unsere Serviceexperten fühlen sich wohl an ihrem neuen Arbeitsplatz. Jetzt im Arbeitsalltag zeigt sich, dass das Gesamtkonzept stimmig ist“, resümiert Doll. „Für uns waren die Spezialisten von KRIEG echte Partner, mit denen wir reden konnten und die auf den Austausch auch Wert gelegt haben“, erinnert sich Doll. „Obwohl wir keine Unmengen an Arbeitsplätzen eingerichtet haben und etwas eher Spezielles wollten, hat man uns ernst genommen. Uns wurde so viel Aufmerksamkeit geschenkt wie bei einem Großprojekt. Wir haben uns rundum gut aufgehoben gefühlt.“
Informationen zu Neuhaus
Unter dem Motto „275 years of excellence“ feiert die J.D. Neuhaus GmbH & Co. KG im Jahr 2020 ihr großes Jubiläum. Das Unternehmen wurde 1745 von Johann Diederich Conrad Neuhaus gegründet und ist bis heute ein Familienunternehmen in siebter Generation. Es stellte zunächst Holzschaft-Winden für Schleusen an der Ruhr her. Später wurden sie auch zum Verladen von Waren, zur Kohleförderung sowie zum Heben von Eisenbahnwagen genutzt. Seit 1952 entwickelt und produziert J. D. Neuhaus mit Druckluft angetriebene Hebezeuge. Diese Spezialisierung setzt Qualitätsmaßstäbe auf dem Gebiet der Fördertechnik und machte J.D. Neuhaus zum Weltmarktführer. Produziert wird ausschließlich am Standort Witten-Heven im Südosten des Ruhrgebietes in Nordrhein-Westfalen nach Methoden des Lean Management und mit derzeit 160 Mitarbeitern. Qualität, Umweltschutz, Mitarbeiterorientierung und hocheffektive Prozessabläufe kennzeichnen die Produktion bei J.D. Neuhaus.
Seit 1995 steht der Diplom-Betriebswirt Wilfried Neuhaus-Gallade als geschäftsführender Gesellschafter an der Spitze. Mit einer Jahresproduktion von 6.000 bis 8.000 Hebezeuge erzielte die J.D. Neuhaus GmbH & Co. KG 2018 einen Konzernumsatz von rund 35 Millionen Euro. Vertriebsgesellschaften in Frankreich, Großbritannien, Singapur und den USA sowie die Zusammenarbeit mit internationalen Distributoren bilden ein engmaschiges, weltumspannendes Vertriebsnetz.
Typische Einsatzbereiche sind die Öl- und Gas-Exploration, die chemische Industrie, On- und Offshore-Bereiche, der Untertage-Bergbau, der Bau von Schiffen, Maschinen und Anlagen sowie der Schweranlagenbau und Montagebereiche in Industrie und Handwerk. Zusätzliche Marktanteile werden in den Bereichen Automotive, Food und Pharma erschlossen. Pro Jahr entstehen bis zu 8000 Hebezeuge. Entwicklung, Produktion, Herstellung und Vertrieb erfolgen aus einer Hand. Die Produkte werden weltweit in mehr als 90 Ländern und über 70 Branchen eingesetzt.
Die Erfolgsgeschichte vom Schmiedehandwerk über die industrielle Revolution bis zur Industrie 4.0 kann sich sehen lassen: In der Schmiede von „Fabrickant“ und Unternehmensgründer Johann Diederich Conrad Neuhaus entstanden die ersten Lösungen zum Bewegen von Lasten. Als Windenschmiede gegründet und in das „Sprockhövelsche Fabrickenbuch“ eingetragen, besitzt das älteste in Gründerfamilie befindliche Maschinenbau-Unternehmen in Deutschland eine Firmengeschichte, die bundesweit einmalig ist. Bis heute hat sich das mittelständische Familienunternehmen seine Wurzeln und Werte genau wie seine Unabhängigkeit bewahrt. Vom Hersteller von Holzschaftwinden bis zum modernen Industrie-Unternehmen der Neuzeit, vom Handbetrieb zum Druckluftmotor: Die außergewöhnliche Historie des Unternehmens dokumentiert J.D. Neuhaus in einem eigenen Hebezeug-Museum auf dem Firmengelände. Zu sehen ist dort die Entwicklungsgeschichte vom Hebel zum Hebezeug.
www.jdngroup.com
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