Augengesundheit und Smartphone-Nutzung – wie das zusammenhängt, schildert Augenarzt Benno Janßen (Neuss)
NEUSS. Experten sprechen schon von einer „kurzsichtigen Gesellschaft“. Tatsächlich konnten Augenarzt Benno Janßen zufolge Studien nachweisen, dass die dauernde und anhaltende Nutzung von Bildschirmen und mobilen Endgeräten sich auf die Augengesundheit auswirken kann. „Dieser Effekt wird sich in Zukunft noch verstärken. Die Ursache dafür ist die dauernde Nahsicht der Augen. Wer den Tag vor dem Bildschirm und den Feierabend vor dem Smartphone oder dem Fernseher verbringt, befindet sich strenggenommen den ganzen Tag über im Nahsehmodus. Die Fernsicht wird so kaum noch trainiert. Und das fängt schon im Kindesalter an“, schildert Benno Janßen.
Was ist die digitale Krankheit der Augen? Augenarzt Benno Janßen aus Neuss informiert
Augenärzte warnen vor der sogenannten digitalen Krankheit der Augen. „Sie entsteht durch dauernde Nahsicht der Augen. Wenn wir Gegenstände in der Nähe betrachten, verändert die Linse im Auge ihre Brechkraft. Kurzsichtigkeit ist oft die Folge eines zu starken Längenwachstums der Augen im Alter zwischen acht und 15 Jahren. Heute verbringen gerade Kinder und Jugendliche in diesem Alter viele Stunden mit Smartphones oder elektronischem Spielzeug.“ Der Brennpunkt der Augen liegt dann vor der Netzhaut und entfernte Objekte erscheinen unscharf. Unser Auge passt sich der beständigen Anforderung an die Nahsicht an. Zugleich werden dafür weniger Muskeln im Auge beansprucht. Die Folge sind steigende Zahlen an kurzsichtigen Patienten.
Augenarzt aus Neuss zitiert alarmierende Zahlen
Augenarzt Benno Janßen verweist dazu auf Zahlen der Gutenberg-Gesundheitsstudie. Sie konnte einen deutlichen Zusammenhang zwischen dem Ausbildungsstand und der Myopie nachweisen. Nur etwa ein Viertel der Menschen ohne Ausbildung oder höhere Schulbildung waren demnach kurzsichtig. Studienteilnehmer mit Abitur oder Berufsabschluss waren zu 35 Prozent kurzsichtig, Hochschulabsolventen zu 53 Prozent. Es lässt sich also nachweisen, dass die Dauer der Schul- und Berufsausbildung einen Einfluss auf das Entstehen von Myopie haben kann. In den asiatischen Ländern nimmt das Problem ein noch größeres Ausmaß an. Hier beginnen Kinder schon früher mit der schulischen Naharbeit und die Handynutzung bereits im Kleinkindalter sei hier noch weiter verbreitet.
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