Neurodermitis Patienten können schwere Bindehautentzündung entwickeln, warnt Augenarzt aus Neuss
NEUSS. Für Patienten mit Allergien kann die Pollensaison eine belastende Zeit sein. Noch schwieriger jedoch kann sie für Menschen mit Neurodermitis sein, betont Augenarzt Benno Janßen, der in Neuss eine langjährig etablierte Praxis für Augenheilkunde leitet. Er mahnt Neurodermitiker zu besonderer Vorsicht. Denn Pollen können bei ihnen zu einer schweren Form der Konjunktivitis, also der Bindehautentzündung beitragen. Etwa 15 Prozent der Bevölkerung leiden nach Angaben von Krankenkassen an Neurodermitis. Viele Betroffene sind Kleinkinder. Diese Patientengruppe ist besonders anfällig für eine nicht infektiöse Form der Bindehautentzündung, die durch Pollen ausgelöst oder verstärkt wird. Sie tritt bei bis zu 40 Prozent der Neurodermitis Patienten auf. Medizinisch wird diese Form der Bindehautentzündung als atopische Keratokonjunktivitis (AKK) bezeichnet.
Augenarzt in Neuss informiert zu den Symptomen einer AKK
Anders als die herkömmliche infektiöse Bindehautentzündung kann eine AKK das Sehvermögen nachhaltig beeinflussen und Komplikationen auf der Hornhaut hervorrufen. Ophthalmologen vermuten, dass das Strukturprotein Filaggrin eine Ursache für diese aggressive Form der Bindehautentzündung ist. Hinweise darauf liefert der Nachweis einer fehlerhaften Filaggrin Produktion in der Haut als auch in der Hornhaut bei Patienten mit Neurodermitis. „Wenn Kinder in einem solchen Fall wegen des Juckreizes an den Augen reiben, fördert dies Hornhautkomplikationen“, warnt Augenarzt Benno Janßen. Die AKK zeigt sich zunächst mit ähnlichen Symptomen wie eine Bindehautentzündung: Augen jucken, sehen gerötet und entzündet aus und nässen. Hinzu können geschwollene Lider und ein Fremdkörpergefühl im Auge kommen. Allerdings sind die Symptome bei einer AKK häufig stärker als bei einer allergischen Konjunktivitis. Eine verdickte Lidkannte, Hautveränderungen, Falten und Hautrisse am unteren Augenlid sind Hinweise. Die AKK lässt sich nur schwer behandeln. Im Extremfall kann sie zur Erblindung führen.
Regelmäßige Vorsorge an den Augen ist bei Neurodermitis wichtig, weiß Augenarzt aus Neuss
Augenarzt Benno Jansen aus Neuss rät Patienten, die unter Neurodermitis leiden, bei Anzeichen einer Bindehautentzündung rasch einen Augenarzt aufzusuchen. Auch wenn Neurodermitis in der Familie vorkommt, sollte augenärztlicher Rat eingeholt werden. Mit einer speziellen Untersuchung kann eine atopische Keratokonjunktivitis von einer Konjunktivitis unterschieden werden. Lidrandpflege, Wärmemasken, Gele und Tränenersatzmittel ohne Konservierungsstoffe sowie mehrmals täglich antiallergische Augentropfen mit Antihistaminika oder Mastzellen Stabilisatoren können lindernd zum Einsatz kommen. In extremen Fällen kann ein chirurgischer Eingriff an den Augenlidern oder der Augenoberfläche indiziert sein. Benno Janßen empfiehlt vor diesem Hintergrund regelmäßige Kontrollen beim Augenarzt, um Spätfolgen zu vermeiden.
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