Dating-Plattform Gleichklang.de befragte 1059 Mitglieder zu ihrem Sexualleben
Die psychologische Partnervermittlung Gleichklang.de hat 1059 Mitglieder zu ihrem Sexualleben befragt. 855 waren noch auf Partnersuche, 204 waren bereits fündig geworden. An der Umfrage nahmen 580 Frauen, 468 Männer und 11 Intersexuelle im Alter von 19 bis 80 Jahren teil.
Untersucht wurde, wie sich Singles und Verpartnerte unterscheiden. Ebenfalls wurde geschaut, ob es Unterschiede im Sexleben zwischen Älteren und Jüngeren, Männern und Frauen, Veganern, Vegetariern oder Fleischessern sowie zwischen hochsensiblen und nicht hochsensiblen Menschen gibt.
Aus den Ergebnissen hat Psychologe Guido F. Gebauer einen Test zur Selbsteinschätzung des sexuellen Erlebens entwickelt. Dieser Test wird kostenlos im Gleichklang-Testportal angeboten.
Singles und Verpartnerte
Singles waren sexuell unzufriedener als Verpartnerte. Dies galt aber nur für solche Singles, die Sexualität und Liebe für untrennbar hielten. Singles, die zwischen Sex und Liebe unterschieden, schilderten ein ebenso zufriedenes Sexualleben wie Verpartnerte.
Frauen und Männer
Frauen gaben häufiger eine untrennbare Verbindung zwischen Sex und Liebe an. Frauen gaben ebenfalls häufiger an, Sexualität als Möglichkeit zu Selbsterfahrung und Persönlichkeitsentwicklung zu erleben. Frauen schilderten zudem häufiger bisexuelle und pansexuelle Neigungen, bei denen das Geschlecht des Sexualpartners unwichtig ist.
Männer zeigten sich sexuell experimentierfreudiger, gaben aber auch deutlich häufiger an, sexsüchtig zu sein. Frauen berichteten demgegenüber häufiger über Asexualität (kein Wunsch nach Sex).
Ältere und Jüngere
Ältere waren sexuell zufriedener und wiesen weniger sexuelle Hemmungen auf. Sexuelle Funktionsstörungen, wie Erektionsstörungen beim Mann, wurden von Älteren nicht öfter berichtet als von Jüngeren. Dieser Befund ist vermutlich ein Ergebnis moderner medikamentöser Behandlungsmöglichkeiten. Insgesamt beeinflusste das Alter die Sexualität entgegen mancher Vorurteile positiv.
Veganer versus Fleischesser
Vegan lebende Befragte schilderten sich als sexuell zufriedener als Fleischesser. Am unzufriedensten waren Menschen, die viel Fleisch aßen.
Fleischesser gaben außerdem häufiger an, sexsüchtig zu sein oder an anderen sexuellen Problemen zu leiden, wie Erektions- oder Orgasmusstörungen. Besonders häufig waren diese Probleme bei denjenigen verbreitet, die viel Fleisch zu essen.
Vegetarier lagen zwischen Fleischessern und Befragten, die sich vegan ernährten. Sie waren den Veganern aber ähnlicher als den Fleischessern.
Hochsensible
Hochsensible (HSP) sind Menschen, die eine besondere Sensitivität der Wahrnehmung aufweisen. Hochsensible bejahten häufiger eine untrennbare Verbindung zwischen Sex und Liebe. Sie gaben zudem häufiger an, Sexualität als Möglichkeit zu Selbsterfahrung und Persönlichkeitsentwicklung zu sehen.
Die Fluidität der sexuellen Orientierung von Hochsensiblen war erhöht. Sie berichteten häufiger über Ausweitungen ihrer sexuellen Orientierung im Lebenslauf sowie über bisexuelles und pansexuelles Erleben.
Bedeutung für die Partnersuche
Psychologe Gebauer sieht die Ergebnisse als Beleg für große individuelle Unterschiede im sexuellen Erleben zwischen verschiedenen Menschen. Diese sollten bereits bei der Auswahl eines Partners berücksichtigt werden.
Für die Partnersuche empfiehlt er auf die Passung der sexuellen Bedürfnisse zu achten, da ansonsten sexuelle Unzufriedenheit vorprogrammiert sei.
Sex sei lange nicht alles, aber eine Übereinstimmung sexueller Bedürfnisse in Beziehungen sei ein wichtiger Faktor für eine langfristig hohe Beziehungs-Zufriedenheit.
Weitere Informationen zu der Umfrage finden sich im Gleichklang-Blog sowie auf der Webseite Hochsensible.eu.
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