Kleiner historischer Abriss zur Osteopathie von Dr. Burkhard Koch aus Schmelz
SCHMELZ / THOLEY. Wie hat sich die Osteopathie entwickelt? Dr. med. Burkhard Koch, ärztlicher Osteopath und Allgemeinmediziner aus Schmelz, gibt einen Einblick in die Geschichte dieser speziellen Form der manuellen Medizin. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde die Osteopathie vom amerikanischen Arzt und Philanthrop Andrew Tayler Still begründet. Er richtete den Blick auf die Selbstheilungskräfte des Körpers. Seiner Ansicht nach ist es Aufgabe des Arztes, diesen Prozess zu unterstützen. Still betonte zudem den Einfluss eines gesunden Lebensstils und setzte manuelle Techniken zur Unterstützung und Verbesserung physiologischer Funktionen ein. Auf ihn geht die Gründung der „American School of Osteopathy“ zurück, die bis heute Medizin-Studenten zum „Doctor of Osteopathy“ qualifiziert.
Welche Prinzipien verfolgt die Osteopathie? – Dr. med. Koch aus Schmelz informiert
Eine einheitliche Definition des Begriffs „Osteopathie“ gibt es nicht. Die Osteopathie fußt auf folgenden zentralen Prinzipien:
– Die Osteopathie begreift den Körper als eine Einheit, die Körper, Geist und Seele umfasst
– Der Körper ist zur Selbstheilung und Selbstregulation fähig.
– Körperliche Strukturen und Funktionen stehen in einer engen wechselseitigen Verbindung.
Blockaden, sogenannte Dysfunktionen, können diesem Paradigma zufolge den Stoffwechsel behindern und folglich die Selbstheilungskräfte schwächen. „Die zentralen Ziele einer osteopathischen Behandlung sind folglich: Mobilität herstellen, Blockaden lösen und Zirkulation ermöglichen. Die Osteopathie und die berufliche Anerkennung ist in Amerika im Vergleich zu Deutschland historisch bedingt weiter als in Deutschland. Hier sind in allen ärztlichen Fachdisziplinen Osteopathen zu finden. In den USA gibt es derzeit etwa 30 „Osteopathic Medical Schools“, in denen Medizinstudenten einschreiben können.
Dr. Koch für Schmelz Wadern, Lebach, Tholey und Losheim zum Berufsbild „Osteopathie“
In insgesamt 44 Ländern ist der ärztliche Osteopath als Beruf anerkannt. Deutschland hinkt in diesem Bereich hinterher. Hier wenden sowohl Ärzte, als auch Physiotherapeuten oder Heilpraktiker nach einer sechsjährigen berufsbegleitenden Weiterbildung über 1.350 Stunden Osteopathie an. Dabei behandeln Physiotherapeuten aufgrund einer ärztlichen Verordnung mit Osteopathie. Nach dem derzeit vorliegenden Verständnis ist die Anwendung osteopathischer Verfahren in Deutschland Teil des ärztlichen Tätigkeitsspektrums. Allerdings fehlt es derzeit noch aktuellen Qualitätsanforderungen für die Anwendung von Osteopathie durch Ärzte. „Die Weiterbildungs- und Fortbildungsgremien der Bundesärztekammern sind hier in der Pflicht“, betont Dr. med. Burkhard Schmelz.
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