Zahlreiche Studien mit Katzen jedes Alters zeigen, dass bis zu einem Viertel der Tiere bereits Zahnstein aufweist. Zahnstein ist nicht nur hässlich und riecht unangenehm, er verursacht auch Entzündungen in der gesamten Maulhöhle. Diese können zu Zahnverlust führen und sogar für schwere Erkrankungen von Herz, Nieren und anderen Organen verantwortlich sein.
Zahnstein entsteht durch feine Nahrungsreste, die nach einer Mahlzeit an den Zähnen kleben. Diese Nahrungsreste sind ein willkommenes Festmahl für die Bakterien, die bei jeder Katze in der Mundhöhle leben. Wenn die Bakterien die Nahrungsreste verdauen, entstehen Säuren und andere Stoffwechselprodukte. Die Säuren rauen die Zahnoberfläche auf und können bereits zu ersten Entzündungen des Zahnfleisches führen. Bakterien, Nahrungsreste und alle Stoffwechselprodukte bilden einen klebrigen Brei, der an der aufgerauten Zahnoberfläche gut haften kann. Die Zähne bekommen so Beläge. Die Zahnbeläge werden auch Plaques genannt.
Zahnstein als Brutstätte für Bakterien
Die Plaques sind anfangs weich und können noch leicht von den Zähnen entfernt werden. Bleiben die Plaques jedoch auf den Zähnen, lagern sich im Laufe der Zeit Mineralstoffe ein. Dadurch härten die Plaques zu Zahnstein aus, der nun nicht mehr mit einer Bürste entfernt werden kann. Im und auf dem Zahnstein können sich krankmachende Bakterien sehr gut vermehren. Die Bakterien führen zu Entzündungen des Zahnfleischs und können den gesamten Zahnhalteapparat inklusive der Kieferknochen angreifen. Wenn die Bakterien in den Blutkreislauf gelangen, können sie auch entfernte Organe wie das Herz oder die Nieren schädigen.
Symptome und Behandlung
Das erste Symptom von Zahnstein und Entzündungen in der Mundhöhle ist häufig ein unangenehmer Geruch. Wenn man den Fang sanft öffnet, kann man die bräunlichen oder gräulichen Ablagerungen auf den Zähnen sehen. Bei Entzündungen ist das Zahnfleisch stellenweise rot oder blutet sogar. Falls die Katze noch mit Appetit futtert, ist das kein Zeichen dafür, dass im Mund alles in Ordnung ist, denn viele Katzen fressen trotz schmerzender Zähne gut!
Wenn der Zahnstein schon einmal da ist, hilft nur noch eine professionelle Zahnreinigung beim Tierarzt. Dafür muss die Katze in Narkose gelegt werden. Auf jeden Fall sollte der Tierarzt die allgemeine Zahngesundheit der Katze bei dieser Gelegenheit überprüfen. Dazu gehören bei der Katze auch Röntgenaufnahmen, weil viele Zahnschäden bei Katzen im unsichtbaren Wurzelbereich beginnen.
Vorbeugung ist besser
Am besten lässt man es erst gar nicht zu Zahnstein kommen! „Eine sorgfältige Mund- und Zahnpflege zu Hause ist die beste Vorbeugung gegen Zahnstein und Zahnfleischentzündungen“, empfiehlt Dorothea Spitzer, Tierärztin der Uelzener Versicherungen. „Ideal wäre es, wenn man der Katze dafür regelmäßig die Zähne putzt.“
Speziell geformte Zahnbürsten und extra leckere Katzenzahnpasta bekommt man im Zoofachgeschäft. Man braucht allerdings viel Geduld, um Katzen vom Zähneputzen zu überzeugen. Das Zahnputztraining findet am besten in entspannter Atmosphäre statt. Man beginnt damit, dass man die Katze beim Kuscheln an Berührungen ihrer Lippen gewöhnt. Klappt das gut, geht man einen Schritt weiter und zieht eine Lippe sanft nach oben. Dann öffnet man den Fang, berührt die Zähne mit den Fingern und so weiter, bis die Katze schließlich Zahnbürste, Pasta und das Zähneputzen selbst ganz normal findet und es sogar genießt. Doch es gibt auch Katzen, die die Zahnpflege niemals akzeptieren. Für diese sturen Stubentiger gibt es zahnpflegendes Futter, Snacks und Spielzeug im Zoofachgeschäft.
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