Die Schenkelhalsfraktur ist häufig der Einstieg in die Pflegebedürftigkeit, warnt Prof. Wüster in Mainz
MAINZ. Es trifft häufig ältere Menschen und die Folgen können dramatisch sein: Die Schenkelhalsfraktur gehört zu den besonderen Gesundheitsrisiken vor allem für Menschen in fortgeschrittenem Alter. Prof. Dr. med. Dr. h.c. Christian Wüster ist niedergelassener Facharzt für Endokrinologie in Mainz und leitet das Hormon- und Stoffwechselzentrum. Er erklärt, welche Faktoren bei der Schenkelhalsfraktur eine Rolle spielen: „Im Lebensverlauf nehmen die Knochenelastizität und die Knochenfestigkeit von Jahr zu Jahr ab. Kommt es im Vergleich zu gesunden Menschen im gleichen Alter zu einer übermäßigen Abnahme der Knochendichte, sprechen wir Mediziner von Osteoporose. In der Folge werden Knochen brüchiger. Gleichzeitig kann es bei älteren Menschen zu einer Abnahme der Sinnesfunktionen kommen. Sie weisen deshalb ein erhöhtes Sturz Risiko auf. Kommt es zu einem Sturz, ist häufig der Schenkelhals von einer Fraktur betroffen. Denn der Oberschenkelhals hat einen relativ kleinen Durchmesser in Relation zu den Kräften, die er bei einem Sturz aufnehmen muss. Bildlich gesprochen konzentrieren sich die Kräfte an diesem Punkt.“
Prof. Wüster aus Mainz erklärt, warum die Schenkelhalsfraktur so gefährlich ist
Anatomisch handelt es sich beim Schenkelhals um den Bereich, in dem der Knochen zum Hüftkopf wird. Der Schenkelhals ist ein etwa zweieinhalb Zentimeter langes Zwischenstück zwischen dem Kopf- und dem Oberschenkelschaft. Ein Schenkelhalsbruch ist vor allem deshalb für Patienten gefährlich, weil er selten ohne bleibende Einschränkungen abheilt. In der Regel kommt es vor allem bei älteren Menschen zu einer Minderdurchblutung des Hüftkopfes. Der Oberschenkelkopf kann in der Folge absterben. Kommt es als Konsequenz eines Sturzes zu einem Schenkelhalsbruch, sind die Patienten praktisch bewegungsunfähig. Sie können nicht mehr allein aufstehen. Gefährlich wird es dann, wenn Patienten allein sind und keine Hilfe holen können.
Schenkelhalsfraktur vorbeugen ist das A und O, weiß Prof. Wüster aus Mainz
Prof. Dr. med. Christian Wüster richtet vor diesem Hintergrund den Blick auf die wichtige Funktion der Vorsorge und Behandlung von Osteoporose, um das Frakturrisiko effektiv zu kontrollieren. „Für viele Patienten ist eine Schenkelhalsfraktur der Worst Case. Nicht selten sind sie nach einer solchen Fraktur auf dauerhafte Hilfe angewiesen und verlieren ihre Eigenständigkeit. Umso wichtiger ist es, die Knochendichte regelmäßig zu kontrollieren und bei einer krankhaften Abnahme medikamentös bzw. mit einem veränderten Lebensstil gegenzusteuern“, bekräftigt der Endokrinologe aus Mainz.
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